Steffen Wippel
Entwicklung und Probleme der
euro-mediterranen Beziehungen aus marokkanischer Sicht. Reaktionen der
sozialistischen Opposition zum "Mittelmeerjahr" 1995.
Diskussionspapiere Nr. 67, Freie Universität Berlin, Fachbereich
Wirtschaftswissenschaft, Fachgebiet Volkswirtschaft des Vorderen Orients, Das
Arabische Buch, Berlin 1999, 20 S.
Die Veröffentlichung untersucht Reaktionen und Urteile in Veröffentlichungen aus den Reihen der marokkanischen "Union Socialiste des Forces Populaires" USFP auf die Verhandlungen des "Mittelmeerjahres" 1995 und die daraus hervorgehenden Dokumente (Abschlußerklärung der euro-mediterranen Konferenz von Barcelona; marokkanisch-europäisches Assoziations- und Freihandelsabkommen). Obgleich noch immer eine starke panarabische und -maghrebinische Strömung in der Partei besteht und trotz aller Vorbehalte und Kritik, setzten sich die marokkanischen Sozialisten grundsätzlich dafür ein, die Annäherung an Europa fortzusetzen. Diese Einstellung steht im Gegensatz zu den früheren abweisenden Positionen in der Partei. Ihr Verhältnis zur Integration im Maghreb blieb ambivalent und die besondere Rolle Marokkos gegenüber Europa, im Maghreb und im Mittelmeerraum wurde immer wieder hervorgehoben. Anstoß zu der gewandelten Wahrnehmung gaben die globalen Umwälzungen, aber auch zahlreiche regionale Entwicklungen im Laufe des letzten Jahrzehnts. Selbst der weiter links stehende "Parti du Progrès et du Socialisme" (PPS) steuert zwischenzeitlich einen grundsätzlich europaorientierten Kurs; allerdings überwiegt hier ein sehr viel kritischerer Tonfall gegenüber den Dominations- und Abschottungsversuchen der Europäer.
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