Steffen Wippel

Kooperation und Integration im Maghreb. Von der "möglichen Alternative" zur "notwendigen Ergänzung" der Beziehungen zu Europa - Jüngere Entwicklungen und eine marokkanische Sicht.

In: asien afrika lateinamerika 30(2002)1, S. 49-71.


Der Beitrag untersucht nach einem Überblick über den historischen Verlauf vor allem die jüngsten Entwicklungen des Integrationsprozesses im Maghreb und stellt dazu die sich wandelnden Sichtweisen in der Region und in Marokko von den 60er und bis in die 90er Jahre dar.

In den letzten beiden Jahr mehrten sich Anzeichen, die auf eine Wiederaufnahme des Maghrebprojekts hoffen ließen. Die Binnensicht wird - stellvertretend für das Meinungsbild in der Region - an Hand von Ausführungen des marokkanischen Politikers und Ökonomen Oualalou dargestellt. Die Idee eines geeinten Maghreb ist im politischen Gedankengut der Region fest verankert. Regelmäßig wird das Projekt wieder aufgenommen und an neue Gegebenheiten angepaßt. Ursprünglich als Gegenmodell und "mögliche Alternative" zur Abhängigkeit vom Westen konzipiert, wird die Kooperation innerhalb des Maghreb seit etwa Mitte der 80er Jahre meist als komplementär, als "notwendige Ergänzung" zu einer engen Anbindung an Europa und den Mittelmeerraum angesehen. Doch droht die Wiederbelebung der Maghrebunion wieder zu versanden, solange sich das marokkanisch-algerische Verhältnis nicht dauerhaft normalisiert. Ohne tatsächliches Bemühen um die Umsetzung der Maghrebidee besteht die Gefahr, daß diese in der Öffentlichkeit zunehmend an Anziehungskraft verliert.


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