Steffen Wippel

Die "feste Verbindung" mit Europa. Infrastrukturprojekte über die Straße von Gibraltar und ihre symbolische Bedeutung für die regionalen Zugehörigkeiten Marokkos.

In: asien afrika lateinamerika 28(2000)6, S. 631 - 676.


Der Artikel beschäftigte sich mit der geplanten "festen Verbindung" in Tunnelform und anderen Infrastrukturprojekten, die die Straße von Gibraltar überqueren und Marokko, Afrika und den Maghreb mit Europa verbinden. Er untersucht die hohe symbolische Bedeutung , die den Vorhaben für die regionalen Zugehörigkeiten Marokkos in Bezug auf Europa und den Mittelmeerraum, aber auch auf den Maghreb und den afrikanischen Kontinent zukommt.

Seit seiner Unabhängigkeit unterhält Marokko enge Beziehungen zum "geeinten Europa"; seit den 80er Jahren herrscht eine weitgehende Übereinstimmung in der politischen Landschaft Marokkos über diese Außenorientierung des Landes. Nach Ansicht des Autors können Infrastrukturprojekte wie die geplanten oder bereits errichteten dazu beitragen, solche Zu(sammen)gehörigkeitsgefühle zu stärken und zu stabilisieren. Daher werden im folgenden Beitrag sowohl die Projekte beschrieben als auch die symbolischen Zuschreibungen untersucht, wie sie sich aus politischen Stellungnahmen, der Lektüre der öffentlichen Presse Marokkos oder wissenschaftlichen Beiträgen ergeben. Zusammen mit Anschlußprojekten in Richtung subsaharisches Afrika, Maghreb und arabische Welt versinnbildlichen die Vorhaben die Anbindung dieser Regionen an Europa und einen neu entstehenden Mittelmeerraum, Marokkos zentrale Rolle als Dreh- und Angelpunkt sowie seine mehrfachen regionalen Verortungen.


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