Steffen Wippel

Islam als "Corporate Identity" von Wirtschafts- und Wohlfahrtseinrichtungen. Eine Fallstudie aus Ägypten.

Diskussionspapiere Nr. 38, Freie Universität Berlin, Fachbereich Wirtschaftswissenschaft, Fachgebiet Volkswirtschaft des Vorderen Orients, Das Arabische Buch, Berlin 1995, 83 S., DM 24,90.


In den letzten beiden Jahrzehnten entstanden in vielen Ländern mit muslimischer Bevölkerung islamische Wirtschafts- und Wohlfahrtseinrichtungen (WWE). Nicht nur zinsfrei arbeitende Banken, auch andere Einrichtungen bezeichnen sich als "islamisch", wobei nicht immer offensichtlich ist, was ihren islamischen Charakter ausmacht. Dieses Abgrenzungsproblem wird anhand einer Fallstudie über Ägypten, das eine besonders große Vielfalt islamischer WWE aufweist, betrachtet. Mit den "Grenzen" und der "Identität" von Systemen befaßt sich eine Vielzahl von Disziplinen, Kategorien zu ihrer Beschreibung hat insbesondere der "Corporate Identity"-Ansatz erarbeitet.

Zur Bestimmung der Zugehörigkeit von wirtschaftlichen und wohltätigen Institutionen zum "islamischen Wirtschafts- und Sozialbereich" ist nicht allein das Merkmal "Befolgung islamischer Wirtschaftsprinzipien" ausreichend; eine Vielzahl unterschiedlicher Charakteristika kann die Einordnung als "islamisch" rechtfertigen. Die islamische Identität weist jedoch starke Unterschiede zwischen, aber auch innerhalb der einzelnen Teilsektoren (Finanz-, Unternehmens- und Wohlfahrtsbereich) auf. Entsprechend diffus ist häufig das Bild islamischer WWE in der Öffentlichkeit. Eine eindeutige Grenzziehung zum übrigen Wirtschafts- und Sozialsystem Ägyptens ist kaum möglich - eher ein "islamisches Mosaik", dessen Teile in fast allen Bereichen des ägyptischen Wirtschafts- und Sozialsystems zu finden sind. Die Heterogenität des islamischen Wirtschafts- und Wohlfahrtsbereichs und die unscharfen und im Zeitablauf fluktuierenden Grenzen führen zur Herausarbeitung von sieben, teilweise sektorenübergreifenden Organisationstypen.


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